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Architekturtheorie


Thorsten Reinicke
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Zusammenfassung Teil 1

1 1 Form + Funktion

Die bauliche Funktion hat über die Zeit einen flexiblen, dynamischen Charakter.

Die bauliche Form hat über die Zeit einen stabilen, statischen Charakter.

1 2 Folgen

Die Funktion wird statisch
oder
Die Form wird dynamisch

In Anbetracht der Vielzahl der unterschiedlichen Wünsche sind funktional festgelegte Grundrisse im Wohnungsbau eher ungeeignet.

Die anfängliche Freihaltung der Geschossflächen im Verwaltungsbau bietet zwar Vorteile hinsichtlich der Flexibilität und der Funktion, aber Nachteile hinsichtlich des Aufwands und der Form.

1 3 Ergebnis

Die Funktion kann daher nicht statisch werden.

Also wird die Form dynamisch.

Der reine Funktionalismus und das immer noch vorherrschende funktionale Denken führen in der Architektur letztlich zu einem Verlust der Form.

Da wir nicht wissen (können), wie ein Raum auf Dauer tatsächlich genutzt werden wird, können wir unmöglich vorgeben, wie er genutzt werden soll.

1 4 Reaktion

Postmoderne - Traditionalismus / Historismus - New Urbanism - Dekonstruktivismus - Neue Einfachheit

Die Räume vor und hinter der Fassade werden mit einer definierten Funktion belegt und aus ihr heraus entwickelt. Es wirkt immer noch der Funktionalismus.

Die äußere und die innere Form bilden keine Einheit.

Es fehlt die Ganzheit.

Durch die Überbetonung der Funktion, nämlich als Urheber der Form, verleugnet die Architektur im Grunde sich selbst. Und genau dies wird letztlich vom Publikum bemängelt, auch wenn es sich dessen wohl nicht bewußt ist.

Erst wenn der Rückgriff auf und der Ersatz durch das Alte entfallen, werden wir in der Lage sein, neue echte Schönheit zu schaffen.

Denkmalschutz und Ortsbild stellen den Wunsch nach bleibender Schönheit und dauerhaften, wiedererkennbaren Formen dar. Sie sind letztlich aber nur ein Ersatz, und keine echten Mittel, um ihm gerecht zu werden.

1 5 Lösung

Wir brauchen also die vielseitig nutzbare dauerhafte Form.

Wir brauchen universelle Räume.

Architektur sollte sich von einem Übermaß an Funktionen, wie überhaupt von »nützlichen Anforderungen« gedanklich lösen, und sich auf sich selbst, auf ihre eigentliche »Kunst«, eben auf Architektur besinnen.

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